Bodybuilding Mythen, Teil II

Bodybuilding Mythen, Teil II

Und hier gibt es einen weiteren Artikel für Euch, die Mythen 1-5 gibt es im ersten Artikel zu lesen.

Zeit weiter aufzuräumen…

Mythos 6: Ein bisschen Alkohol schadet ja nicht…

Alkohol ist ein leidiges Thema. Jeder ernsthafte Athlet sollte wirklich die Finger davon lassen! Ich persönlich trinke keinen Tropfen, natürlich ist es jedem selbst überlassen. Zuviel Alkoholkonsum kann zur Dehydrierung (Austrocknung) führen, außerdem wird durch Alkohol die Testosteronproduktion stark eingeschränkt, mal ganz abgesehen vom Kater danach. Und bitte beachtet noch etwas, der Zuckerkonsum der Alkopops und die damit verbundenen schlechten Kohlenhydrate setzen noch die Spitze drauf… Fazit: Finger weg von Alkohol!

Mythos 7: Muskeln kann man beliebig formen.

Das ist einer meiner persönlichen Favoriten. Ich glaube fast wöchentlich höre ich irgendwo: „ Ich trainiere meine Brust an der Schrägbank und dem Butterfly um die obere und innere Brustmuskulatur wachsen zu lassen.“

Der oben erwähnte Brustmuskel ist ein sehr schönes Beispiel. Natürlich kann man in gewissem Maße den Muskeln etwas in die gewünschte Form rücken, dies geschieht jedoch NICHT durch die Hypertrophie (Muskelwachstum) spezielle trainierter Muskelfasern, sondern vielmehr durch die Beanspruchung von unterschiedlichen Teilen des Muskels. Man kann also nicht wie oft vermutet einen Muskel flexibel formen, sondern lediglich Teilbereiche mehr oder weniger beanspruchen.

Mythos 8: Die Bodybuilder vom Fernsehen und in den Hochglanzmagazinen.

Gerade als Anfänger und Neueinsteiger wird man mit der Masse und Flut von Informationen gerade zu überhäuft. Wer träumt nicht von einem muskulöse Körper, mit sexy Six Pack. Leider gaukeln uns die Medien hier ein komplett falsches Bild vor. Professionelle Bodybuilder haben das Thema Doping mit anabolen Steroiden längst akzeptiert. Die Muskelberge bekannter professioneller Bodybuilder sind keineswegs auf natürlichem Wege entstanden. Oftmals wird auch mit Öl und anderen Substanzen wie Insulin und Pharmaka der Muskel in „Form gebracht“. Eigentlich erübrigen sich so auch sämtliche Tests, Kuren werden frühzeitig abgesetzt damit nichts nachgewiesen werden kann Ich möchte mich hierbei ausdrücklich von genannten illegalen Substanzen und Doping distanzieren. Letztendlich muss jeder selbst entschieden wie er mit seiner Gesundheit spielen möchte. Die häufigsten Nebenwirkungen und Merkmale sind wohl die typische „Bodybuilder Akne“, Stimmungsschwankungen, Aggressivität, vermehrter Haarwuchs, extremes Wachstum von Extremitäten und Milcheinschuss in den Brustdrüsen um nur einige aufzuzählen. Mein Tipp, lasst die Finger davon!

Mythos 9: Viel Essen = viel (Muskel)-Masse

Ein oft vorkommender Irrglaube. Klar, wer mehr Kalorien zu sich nimmt als man durch den Alltag und das Training verbrennt, der wird auf jeden Fall binnen kurzer Tage einige Kilos mehr auf der Waage haben. Gerade in der Massephase werden oft unzählige Kalorien in den Körper geballert und gestopft. Leider bekomme ich sehr oft mit das es sich hierbei jedoch um Pizza, Kekse, Kuchen, Döner und sonstige „Schnellprodukte“ handelt. Doch egal ob Diät-, Masse-, oder Muskelaufbauphase, der Körper sollte stets mit hochwertigen Nährstoffen versorgt werden.

Im Klartext: Auch in der Massephase hochwertige Proteine zu sich führen und gesunde Kohlenhydrate (Vollkornprodukte) zu den Mahlzeiten einnehmen. Ein Bodybuilder achtet IMMER auf seine Ernährung, klar gibt es auch so genannte „Schummeltage“, doch diese sollten nicht zur Gewohnheit werden und den Alltag bestimmen. Eine gesunde Ernährung vorausgesetzt und vor allem in Maßen auch ab und an etwas Süßes, statt in Massen, ist erlaubt. Letztendlich sind die Meisten von uns keine Hardcore Athleten sie sich den Lebensalltag davon verdienen müssen, das sollte man immer im Hinterkopf haben.

Mythos 10: Man kann die Muskeln „straffen“

In einem Wort: Falsch! Muskeln kann man nicht straffen, was generell eine definierte Muskulatur ans Tageslicht bringt ist eine dünne(straffe!) Haut mit wenig Fettschicht darunter. Was heißt das für uns? Krafttraining unterstützt diesen Effekt. Hohe Gewichte mit niedrigen Wiederholungszahlen sorgen für das Wachstum der Muskulatur. Für eine dünne Haut und ein damit verbundenes „definiertes“ Erscheinungsbild sollten ein Ernährungsplan und Cardiotraining den gewünschten Erfolg erzielen.

Mythos 11: Bauchmuskeln sollte man täglich trainieren

Gerade im Frühjahr immer wieder ein lustig zu beobachtendes Phänomen im Fitnessstudio. Die Leute beginnen plötzlich wieder täglich ihre Buchmuskeln zu trainieren und erhoffen sich so ein gut sichtbares Six Pack. Doch wie in meinem ersten Artikel schon erläutert bringt das relativ wenig wenn die Fettschicht darüber noch vorhanden ist. Unsinniger ist es aber zu glauben dass tägliche Bauchmuskeltraining schnellere Erfolge bringt. Genau wie jeder andere Muskel braucht auch unser Six Pack seine Zeit sich zu regenerieren und überhaupt in den Ruhephasen Muskeln aufbauen zu können. Beim Bauch ist also weniger oft mehr. Ihr könnte den Muskel genau wie alle andere in euren Trainingsplan an bestimmten tagen fest integrieren.

Das waren sie also, unsere Mythen. Danke fürs Lesen und viel Erfolg im Training!

Euer Benny

Beitragsbild: © Horst Haenel / stock.adobe.com (Fotolia by Adobe)